10. Januar 2014
Bring! – gemeinsame Einkaufsliste in gut
Schon in der Auflistung meiner Top-Apps für 2013 hatte ich Bring! als recht unkonventionelle Wahl beschrieben. Für mich macht die Liste zur gemeinsamen (oder auch alleinigen) Verwaltung von digitalen Einkaufslisten ihren Job aber viel zu gut, um nicht mit einem Review gewürdigt zu werden. Doch klären wir zuerst die Frage des Warums:
Warum eine digitale Einkaufsliste?
Die handgeschriebene Liste zuhause auf dem Küchentisch liegt in der Regel genau dort, wenn man sie braucht. Entweder sie wird vergessen oder aber derjenige, der sie hat, ist gerade verhindert. Besser wäre, wenn jeder seine eigene Kopie hätte, zu der er selbstständig Artikel hinzufügen könnte, die automatisch auch auf den Listen von allen anderen der Wohngemeinschaft auftauchen. Und dieses Szenario riecht nun mal nach digitaler Einkaufsliste mit Cloud-Sync.
Es geht um organisatorische und kognitive Entlastung. Eine Idee kommt, wird notiert und man hat den Kopf frei für anderes. Die Person, die gerade mit dem Einkauf dran ist, schaut auf das Smartphone und kann sich sicher sein bei Abarbeitung der Liste allen Wünschen gerecht zu werden ohne eigene oder fremde Besorgungen zu vergessen. Anrufe im Sinne von “Ich gehe jetzt einkaufen, brauchst du noch was?” sind ebenfalls Vergangenheit.
Und warum nicht die iOS Erinnerungen verwenden?
Eigentlich bietet jedes iPhone mit den iOS Erinnerungen/Reminders genau das, was wir in diesem Fall benötigen: eine einfach zu pflegende Liste, die zwischen verschiedenen Leuten synchronisiert werden kann. Ich habe sogar vor einiger Zeit noch geschrieben, dass ich es auch genau so mache und die Reminders ausschließlich dafür einsetze.
Der Punkt ist: die App ist zu unzuverlässig. Ich kann mir nach dem Hinzufügen eines Items nicht sicher sein, ob die Liste nun bereits aktualisiert wurde oder nicht. Ebenso weiß ich nicht, ob die gerade angesehene Liste die aktuellste ist, oder ob sich Reminders bisher noch nicht dazu entschlossen hat, noch mal zu schauen, ob es Änderungen gibt.
Das nervt auf Dauer, deswegen habe ich nach einer Alternative gesucht, die ich in Bring gefunden habe. Diese App legt den Fokus auf das Problem Einkaufsliste, orientiert sich entsprechend nur an den dafür geltenden Anforderungen und präsentiert sich dabei in einem sexy Gewand.
Das Herz von Bring: die Darstellung der Liste
Statt im klassischen Listenformat werden einzelne Artikel (Items) als beschriftete Icons dargestellt. Das menschliche Gehirn mag visuelle Anhaltspunkte, weswegen diese Form der Darstellung für eine gute Übersicht sorgt.
Pro Reihe werden 3 Icons angezeigt. Bei längerem Draufhalten lassen sich zusätzlich noch weitere Details hinzufügen wie Menge, Firma o.ä.
Und wie kann ich neue Artikel hinzufügen?
Suchen in Textfeld und Kategorien
Die Pros gehen über das Suchfeld ganz oben. Dort tauchen Vorschläge passend zum eingetippten Suchbegriff auf. Auf das Artikel-Icon tippen und das neue Item wird der Liste hinzugefügt.
Wenn du im Suchfeld nicht fündig wirst oder einfach nicht der Typ dafür bist, schau in die Kategorien unter der eigentlichen Liste. Durch einfaches Tippen klappst du die darin enthaltenen Items auf. Alle Items, die sich bereits auf der Einkaufsliste befinden, sind rot, alle anderen grün.
Dabei ist jeder Aspekt der App gut durchdacht, elegant designt und fluffig animiert. Die oberste Kategorie ist z.B. die der zuletzt verwendeten Items. Ein cleverer Shortcut. Außerdem gab es bisher wenig Artikel, die ich nicht finden konnte (sogar Racelette- und Hüttenkäse sind dabei). Sollte der Fall trotzdem eintreten, kann der Artikel einfach neu hinzugefügt werden und bekommt seinen Anfangsbuchstaben als Icon, um den Vorteil der visuellen Darstellung nicht zu verlieren. Wie gesagt: gut durchdacht.
Der Gemeinsam-Teil
Über das kleine Chat-Icon oben rechts kommst du zu den Optionen für die gemeinsame Verwaltung der Einkaufsliste. Dafür musst du einen Account anlegen, was aber recht unkompliziert vonstatten geht. Anschließend kannst du deine Mitkäufer einladen…
… und bei Bedarf sogar passende Notifications senden.
Der Sync erfolgt übrigens angenehm transparent durch eine entsprechende Nachricht mit nettem Hinweis.
Bei mir verlief die Aktualisierung stets schnell, stabil und völlig problemfrei. Pull-To-Refresh ist – wie man es erwarten würde – natürlich auch dabei.
Einstellungen
Durch den Bring!-Schriftzug am oberen Rand kommst du auf die Einstellungen. Mit dabei:
- Feedback per Mail
- Fan-Ecke (App-Store Bewertung, per Mail an Freunde empfehlen, Links zu Facebook, Twitter und Webseite der Entwickler)
- Kategoriesortierung (so lässt sich z.B. die Anordnung der Artikel im Lieblingsladen spiegeln)
- länderspezifische Katalogwahl (Plätzchen vs. Guetzli)
- Tipps/Tricks (inkl. Intro, Was ist neu, Support-Mail und Versionsinfos)
Fazit
Einfaches Hinzufügen, schneller Überblick und ein zuverlässiger, transparenter Sync für geteilte Liste machen Bring für mich unschlagbar. Das Design der gesamten App mit all seinen Feinheiten gefällt mir wirklich gut – ebenso wie das der Webseite. Das Entwicklerteam besteht aus zwei duften Typen aus Zürich, die sich auch um das Wording der Intro- und Neuerungsscreens Gedanken machen. Nettes Easter-Egg: in der Kategorie Snacks und Süßwaren findet sich ein sehr spezielles Item:
Dazu gibt es seit Mitte Dezember auch eine Android App für die Leute, die drauf stehen. Und 2014 steht der nächste große Schritt an, der auf der Webseite mit Worldwide betitelt ist. Riecht nach noch mehr Sprachen und Web-App.
Wie bereits mehrfach erwähnt: solltest du dich in der Situation wiederfinden, eine App für die komfortable Pflege einer digitalen Einkaufsliste zu brauchen, ist Bring vermutlich genau das, wonach du suchst. Mit 2,69€ bist du dabei.
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